- optische Täuschungen
- ọptische Täuschungen,den objektiven Gegebenheiten widersprechende Gesichtswahrnehmungen, v. a. bei geometrischen Konfigurationen (geometrisch-optische T.); beruhen physiologisch auf der Bau- und Funktionsweise des (menschlichen) Auges, psychologisch auf einer Fehldeutung beziehungsweise einem Schätzfehler bei Erfassung des Wahrgenommenen. Als weitere Ursachen können (besonders bei perspektiv. Täuschungen) Lernerfahrungen oder das Phänomen der Größenkonstanz (Konstanzphänomene) sowie Einschätzungen von Farbhelligkeit und Farbverlauf eine Rolle spielen.V. a. die Gestaltpsychologie, aber auch die moderne Kunst befasste sich mit der experimentellen Untersuchung von optischen Täuschungen, Kunst und Design zugleich auch mit ihrer künstlerischen und gestalterischen Anwendung; die Wahrnehmungspsychologie benutzte optische Täuschungen als Musterbeispiele für allgemeine Gesetze der Wahrnehmung. Als Begründer der wissenschaftlichen Erforschung optischer Täuschungen gilt der Physiker J. J. Oppel; bekannte Beispiele sind: heringsche Täuschung, Müller-Lyer-Täuschung, oppelsche Täuschung, poggendorffsche Täuschung. (Bewegungssehen, Figur-Grund-Verhältnis, Kontrast)K. Gentil: O. T. (1962);I. D. Artamonov: O. T. (a. d. Russ., 21983).
Universal-Lexikon. 2012.